Zündhölzlimuseum in Frutigen
Der diesjährige Ausflug des Vorstandes der Schützenveteranen Bern-Mittelland fand am Freitag, 20. Oktober 2023 statt. Unser Kassier Ernst Hirsig organisierte diesen Anlass mit Ziel Berner Oberland. Genauer geschrieben Ziel Frutigland.
Zum Protokoll: Alle Vorstandsmitglieder und Fähnrich sowie Ehrenpräsident und Ehrenmitglied anwesend. Krank leider Markus Schnidrig und Partnerin.
Der Treffpunkt mit Kaffee und Gipfeli war der Gasthof Altels in Kandergrund. In der Reservation des Ausfluges wurde leider die Wetterbestellung vergessen. Regen, Regen. Doch der anschliessende Besuch im Zündhölzlimuseum in Frutigen wurde im trockenen abgehalten.
Eine spannende Geschichte aus der früheren Industrie im Frutigland. Die kompetente Führung von Ruedi Egli gab uns Einblick in die Fabrikation des Zündhölzlis. Die Geschichte schreibt von Kinderarbeit in den 1900er Jahren in über 20 kleinen Fabriken und Heimarbeit. Die letzte Manufaktur schliesst die Tore um 1970. Die Beschäftigten arbeiteten auf engstem Raum, Lüftungen in den Fabriken gab es kaum, die Arbeitsräume waren verschmutzt, Waschgelegenheiten fehlten, die Arbeitszeit dauerte 12-14 Stunden am Tag und die Löhne waren sehr tief. Überall hingen Phosphordämpfe in der Luft, denn der giftige gelbe Phosphor war der Hauptbestandteil der damaligen Zündhölzchen. So überraschte es nicht, dass viele der ausgezehrten, unterernährten Leute krank wurden. Die schrecklichste der Krankheiten in den Zündhölzchenfabriken war die Phosphornekrose, die von den Phosphordämpfen ausgelöst wurde und zur qualvollen Zersetzung der Kieferknochen führte. Viele Leute waren danach entstellt, einige starben sogar an der Krankheit. Der Jahreslohn lag bei 100 Franken und das Brot kostete um 35Rp./kg. Für weiterführenden Bericht empfehle ich den Besuch des Museums in Frutigen.
Ernst Hirsig überreichte unserem Geschichtsführer ein Präsent aus Riggisberg in Form von Riggisberger Käse und Wurst.
Anschliessend wurden wir im Gasthof Altels in Kandergrund hervorragend mit Speis und Trank bewirtet. Mein Wildgericht war eine Gaumenfreude. Alle Vorstandsmitglieder mit Partner oder Partnerin sowie unser Ehrenpräsident Hansruedi Staudenmann und Ehrenmitglied Urs Rolli verabschiedeten sich nach einem interessanten, geselligen Tag im späteren Nachmittag.
Allen Spendern von Kaffee und Gipfeli, Apéro und Präsent herzlichen Dank.
Der Schreiberling
Hans Peter Zurbuchen