Von der Hundegasmaske zur Matchmunition
Der Vorstand hat Gewohnheiten aufgegeben und am 11. Oktober sein Revier verlassen mit Reiseziel Agglomeration Thun. Treffpunkt war der Parkplatz bei der Barriere in der Industriezone Uttigenstrasse. Die Treffpunktkoordinaten waren vielleicht nicht ganz eindeutig, fehlte doch die Angabe „bei der geschlossenen Barriere“. Zum Glück wartete Fritz Egger an der richtigen Stelle und konnte die Anreisenden einweisen. Nach einer kurzen Begrüssung führte er uns die Treppe hoch in den Ausstellungsraum der RUAG. Im Foyer gab er uns einen Überblick über die vergangene Munitionsproduktion in der Schweiz und die bewegte Vorgeschichte der RUAG. Wir wissen jetzt, dass hier nur noch Munition bis zum Kaliber 12,7 mm hergestellt wird.
Der nachfolgende Rundgang durch die Ausstellung (erster Blickfang waren die Gasmasken für Pferd und Hund ) zeigte uns die Vielfältigkeit der Kampfmittelproduktion in den letzten 150 Jahren. Wer wusste schon, dass die Truppen der Eidgenossenschaft im 19. Jahrhunderts Raketenwaffen zu Verfügung hatten. Die Anfangs des 1. Weltkrieges aus dem Flugzeug abgeworfenen Stahlpfeile erscheinen recht harmlos im Vergleich zu den ausgestellten Fliegerbomben.
Nachdenklich wirkten Fritz Eggers Ausführungen zum Thema Minenräumung. Es sind wirksame Räumgeräte vorhanden. Die Produktionskosten einer Personenmine sind aber wesentlich tiefer als die Kosten zur Entschärfung. Aus diesem Grund verzichten Regierungen in Krisengebieten auf die sorgfältige Räumung von Minenfeldern.
Die Patronenlademaschine Jahrgang 1922 für GP11 ist noch funktionstüchtig ( Kapazität 42 Patronen pro Minute ), für den Hausgebrauch aber etwas zu gross und zu schwer. Heute wird natürlich vollautomatisch viel schneller produziert. Das Angebot ist entsprechend gross und reicht von Kleinkaliber- bis zur Matchmunition.
Beim Apéro im Foyer konnten wir im Gespräch mit Fritz Egger noch sehr viel von seinem Fachwissen profitieren und die Zeit ging vergessen. Nach dem Gruppenbild vor der Kanone nahmen wir Abschied von unserem Museumsführer. Abschluss unseres Vorstandsausfluges war dieses Jahr nicht im Rössli, sondern beim Mittagessen im Rossgagupintli ( auch bekannt als Bellevue ).